Künstliche Befruchtung: Chancen beim ersten Mal

Für viele Paare und auch Singles stellt ein unerwünschter Kinderwunsch ein großes Problem dar. Insbesondere dann, wenn im Familien- oder Bekanntenkreis Kinder geboren werden, wird der eigene unerfüllte Kinderwunsch als sehr schmerzhaft empfunden. Dieser emotionale Schmerz kann im Folgenden sogar zu einer Depression führen.

Bei optimalen Bedingungen liegt die natürliche Schwangerschaftsrate pro Zyklus bei jungen, gesunden Paaren in Idealfall bei etwa 20 Prozent. Bis zum Alter von 40 Jahren sinkt diese Wahrscheinlichkeit auf etwa 5 bis 10 Prozent pro Zyklus. Über 40 hingegen nimmt die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Schwangerschaft weiter ab und liegt nur noch bei rund 1 bis 2 Prozent pro Zyklus. Ist bis dahin keine natürliche Schwangerschaft eingetreten, so sollte eine künstliche Befruchtung bei Kinderwunsch ins Auge gefasst werden.

Eine künstliche Befruchtung bietet eine Chance von 35 bis 50 Prozent, dass eine Schwangerschaft eintritt. Bei optimalen Bedingungen kann der Prozentsatz auf bis zu 50 Prozent ansteigen. Durchschnittlich werden über 60 Prozent der Frauen nach dem zweiten Versuch schwanger. Nach drei Versuchen steigt die kumulative Schwangerschaftsrate auf etwa 78 Prozent.

Die verschiedenen Methoden der künstlichen Befruchtung

In Deutschland werden verschiedene Möglichkeiten zur künstlichen Befruchtung von Frauen angewendet, wie die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) und die In-vitro-Fertilisation (IVF). Diese beiden Varianten zählen zu den erfolgreichsten Methoden. Durch den Einsatz eines Embryoskops zur Überwachung der Entwicklung des Embryos können die Chancen für eine Schwangerschaft zusätzlich erhöht werden.

Bei den beiden Varianten werden den Frauen rund eine Woche bis zu zehn Tagen Hormonspritzen verabreicht, um die Eierstöcke zu stimulieren. Unter Vollnarkose werden bei entsprechender Größe die Eibläschen entnommen. Dieser Eingriff benötigt maximal zehn Minuten.

Ein IVF-Eingriff findet zum Beispiel dann Anwendung, wenn ein Eileiterverschluss beidseitig vorliegt und die Qualität des Samens unauffällig ist. Bei dieser Variante muss der Samen in einer Kulturschale von selbst in die Eizelle eindringen und befruchten. Dieser Vorgang ist der natürlichen Befruchtung am nächsten.

Die ICSI-Behandlung ist dann empfehlenswert, wenn die Samenqualität geringfügig ist. Die entnommene Eizelle wird hier mittels einer Mikroinjektion durch eine ausgewählte Samenzelle künstlich befruchtet.

Die Entwicklung des Embryos erfolgt danach vorerst in einem Brutschrank oder in einem Embryoskop. Das Embryoskop bietet hier mehrere Vorteile im Bereich der Embryo-Überwachung ohne störende äußere Einflüsse. Einige Tage später wird der Embryo in der Gebärmutterhöhle der Frau eingesetzt. Dieser Vorgang wird Embryotransfer genannt.

Wie oft kommt es zu einer Schwangerschaft bei der ersten Befruchtung?

Die Chancen für eine Schwangerschaft liegen bei der ersten künstlichen Befruchtung bei rund 35 bis 50 Prozent. Einige Faktoren beeinflussen die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung enorm. Ein wichtiger Faktor ist das Alter der Frau und damit auch die Qualität und Reife der Eizelle. Des Weiteren gilt es zu beachten, dass nicht jede erfolgreich befruchtete Eizelle zu einer Schwangerschaft führt.

Ist ein Versuch der künstlichen Befruchtung erfolglos verlaufen, kann beim nächsten Zyklus ein neuer Versuch gemacht werden. Die einzige Voraussetzung für einen neuen Versuch ist, dass die Eierstöcke nach der künstlichen Befruchtung wieder vollständig erholt sind. Um eine neuerliche künstliche Befruchtung durchzuführen, muss jedoch auch der Hormonstatus passend sein. Im Normalfall ist dies beim nächsten Zyklus gegeben. Eine Wartefrist oder sofortige Wiederholung einer künstlichen Befruchtung bietet keine Vorteile für eine Frau! Eine Frau sollte jedoch immer auf das eigene Bauchgefühl hören, wenn es darum geht, einen neuen Versuch einer künstlichen Befruchtung zu starten.

Die Erfolgschancen bei weiteren künstlichen Befruchtungen

Die kumulativen Erfolgschancen liegen nach zwei Versuchen bei etwa 60 Prozent. Ist der zweite Versuch ebenfalls erfolglos, so liegen die Chancen einer Schwangerschaft nach drei Versuchen bei rund 78 Prozent.

Jedes Paar, das eine künstliche Befruchtung in Erwägung zieht, sollte sich gegenseitig Mut zusprechen und viel Geduld aufweisen. Dadurch ist es einfacher, diese sehr nervenaufreibende und anstrengende Zeit zu überstehen. Jede Frau sollte sich zudem klar darüber sein, dass der Zeitraum der künstlichen Befruchtung bis zu einer erfolgreichen Schwangerschaft aufregend sein kann. Hormone, Anspannung und Erwartungshaltungen können die Gefühle Achterbahn fahren lassen. Sagen Sie sich immer wieder, dass dieser Zustand ganz normal ist. Wir begleiten Sie professionell, verständnisvoll und einfühlsam und sind Ihr stetiger Ansprechpartner.

Wie viele Embryonen dürfen transferiert werden?

Pro Zyklus ist in Deutschland gesetzlich der Transfer von Embryonen bis zu drei Embryonen erlaubt. Durch einen mehrmaligen Embryotransfer besteht jedoch ein hohes Risiko, dass eine Mehrlings-Schwangerschaft eintreten kann.

Eine Mehrlings-Schwangerschaft birgt in jedem Fall das Risiko von Frühgeburten oder auch von Fehlgeburten. Langsam und an den Körper angepasst funktioniert es besser und auch auf die Gesundheit der werdenden Mama ist schließlich zu achten. Ohne Druck und Eile stellen sich Schwangerschaften erfahrungsgemäß eher ein als unter Zwang.

Wie viele künstliche Befruchtungen werden als sinnvoll betrachtet?

1. Anzahl der Versuche:

Laut der Europäischen Gesellschaft für menschliche Reproduktion und Embryologie (ESHRE) und der American Society for Reproductive Medicine (ASRM) wird oft empfohlen, nach drei bis sechs IVF-Zyklen zu bewerten, ob die Behandlung fortgesetzt werden sollte. Dies liegt daran, dass die Erfolgschancen nach mehreren Zyklen abnehmen können.

2. Erfolgschancen:

Die Erfolgschancen für eine Schwangerschaft durch IVF liegen pro Zyklus zwischen 30% und 40%, abhängig von Faktoren wie dem Alter der Frau und der Qualität der Embryonen. In der Regel werden nach drei bis vier erfolglosen Versuchen die Erfolgsaussichten niedriger.

3. Psychische und körperliche Belastung:

Künstliche Befruchtung kann sowohl emotional als auch physisch sehr belastend sein. Daher ist es wichtig, die individuelle Belastbarkeit und das Wohlbefinden der Patienten zu berücksichtigen.

4. Finanzielle Aspekte:

In vielen Ländern ist die Anzahl der finanzierten IVF-Zyklen durch Krankenkassen begrenzt. In Deutschland beispielsweise werden häufig bis zu drei Zyklen von den Krankenkassen übernommen, vorausgesetzt, bestimmte Voraussetzungen sind erfüllt.

5. Medizinische Empfehlungen:

Ärzte werden die Patienten individuell beraten und eine Entscheidung basierend auf den spezifischen Umständen und medizinischen Befunden treffen. Es ist wichtig, eine persönliche und ausführliche Beratung durch den behandelnden Arzt zu erhalten, um die beste Vorgehensweise zu bestimmen.

Die Tagesklinik Oldenburg bietet Frauen oder Paaren ausführliche Beratung und Unterstützung bei der Verbesserung der Chancen zu einer Schwangerschaft. Eine genaue Untersuchung sowie das Besprechen des Befundergebnisses sind wichtige Bestandteile der Behandlung.

Wie viele Versuche einer künstlichen Befruchtung sind im Durchschnitt notwendig?

Erfolgt die Stimulation der weiblichen Eierstöcke gut und es können genügend Eizellen entnommen werden, kann schon ein Versuch zu einer Schwangerschaft führen. Selbstverständlich sind hier die persönlichen Voraussetzungen der Frau bzw. des Paares ebenfalls ausschlaggebend für einen Erfolg.

Studien belegen bereits, dass die Chancen der künstlichen Befruchtung nach vier erfolglosen Zyklen abnehmen. Welche Methoden jeweils höhere Chancen auf einen Erfolg bieten, wird in der Tagesklinik Oldenburg persönlich besprochen. Wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite.