Die Labioplastik bezeichnet eine Operation, die eine Reduktion, Modifizierung, Rekonstruktion oder Entfernung der Schamlippen anstrebt.

Obwohl die Ausprägung der Schamlippen von Frau zu Frau natürlicherweise ganz unterschiedlich ausfallen kann, wird von Vielen folgendes Ideal verfolgt:

Die „Idealform“ der kleinen Schamlippen besteht in einer sanft geschwungenen Kontur mit einem straff anliegenden Klitorismantel. Die inneren Schamlippen werden von den äußeren Schamlippen vollständig bedeckt, sodass sie nicht „herausragen“.

Viele Frauen sind mit der anatomischen Form ihrer Schamlippen nicht zufrieden und empfinden einen großen Leidensdruck.

Potentielle Formveränderungen sind auf hormonelle Einflüsse, Gewebeschwäche, genetische oder altersbedingte Veränderungen zurückzuführen. Auch eine vorangegangene Schwangerschaft kann in einigen Fällen ihre Spuren hinterlassen und den Wohlfühlfaktor im eigenen Körper verringern.

Vor allem große innere Schamlippen werden als besonders störend empfunden. Sie werden als ästhetisch unschön betrachtet und können Schamgefühle gegenüber Sexualpartnern auslösen.

Neben ästhetischen Beweggründen gibt es auch eine Vielzahl an funktionellen Gründen für eine Labioplastik. Hier sind vor allem Einschränkungen und Schmerzen beim Sport, z.B. Reiten, Joggen oder Radfahren, sowie Schmerzen oder Einstülpen beim Geschlechtsverkehr zu nennen. Auch das Tragen von enger Kleidung wird oft als unangenehm empfunden.

Die Entscheidung für eine Labioplastik liegt somit meist in einer Mischform aus psychischer und physischer Beeinträchtigung.

Die häufigste Form der Labioplastik (in Deutschland) ist die Verkleinerung der inneren Schamlippen, Labienreduktion oder Schamlippenverkleinerung genannt.

Sehr häufig ist bei vergrößerten Schamlippen auch der Klitorismantel (Haut, die im vorderen Intimbereich über der Klitoris liegt) zu groß, sodass er im Stehen prominent zwischen den äußeren Schamlippen zu sehen ist.

In diesem Fall besteht die Möglichkeit einer Klitorismantelkorrektur oder einer Klitorismantelverkleinerung. Um ein schönes ästhetisches Ergebnis zu erzielen, sollte der Klitorismantel zur Seite und zur Körpermitte hin gestrafft werden.

Es gibt unterschiedliche Operationstechniken, um sowohl die Schamlippen (Labien) als auch den Klitorismantel/ die Klitorisvorhaut ästhetisch und funktionell zu optimieren:

 

Verkleinerung der inneren Labien unterhalb der Klitoris

Bei diesem Operationsverfahren wird überschüssiges Gewebe unterhalb der Klitoris sanft und schonend entfernt. Mittels Laser ist es hier möglich, millimetergenau zu arbeiten und so Gefühlsverluste im Intimbereich zu verhindern.

Vom unteren Ansatz der inneren Schamlippen erfolgt die Schnittführung bogenförmig nach oben. Das überschüssige Gewebe wird vorsichtig entfernt, sodass das natürliche Aussehen der Labien erhalten bleibt.

Oftmals ist dieser minimale Eingriff bereits ausreichend, um sehr schöne Ergebnisse zu erzielen, sodass Schmerzen beim Sport gelindert werden und Sie sich in Ihrem Körper wieder wohlfühlen können. Sie werden ein deutlich positiveres Körpergefühl, verbunden mit mehr Selbstzufriedenheiten und einem sichereren Auftreten, verspüren.

 

Verkleinerung der inneren Labien und Straffung der Klitorisvorhaut

Da Schamlippen und Klitorismantel eine ästhetische Einheit bilden sollen, die Klitorisvorhaut in vielen Fällen jedoch weit über die Klitoris selbst hinausreicht, wird bei diesem Operationsverfahren nicht nur die überschüssige Haut der inneren Schamlippen, sondern auch der Hautüberschuss am Klitorismantel sanft und schonend entfernt.

Die Schnittführung verläuft in diesem Fall vom unteren Ansatz der inneren Schamlippen nach oben, nahe an die Klitoris heran und anschließend über den oberen Rand der Schamlippen hinaus weiter in die Klitorisvorhaut.

Bei dieser sehr komplexen Schnitttechnik wird nur das umliegende Gewebe, aber nicht die Klitoris selbst angetastet. Das Nervengewebe und somit die Empfindsamkeit der Klitoris bleiben also voll erhalten.

Wir erreichen so ein ästhetisches Gesamtbild, welches individuell an Ihre Wünsche und anatomischen Voraussetzungen angepasst werden kann.

 

Verkleinerung der inneren Labien mit Straffung der Klitorisvorhaut sowie Verlagerung der Klitoris (3D Reduction Labioplasty)

Deses Operationsverfahren stellt eine Weiterentwicklung der bekannten Verfahren dar. Es erlaubt die gleichzeitige Korrektur der inneren Schamlippen sowie eine Anpassung der Klitorisvorhaut.

In manchen Fällen zeigt sich bei einer Verkleinerung der inneren Labien mit Straffung der Klitorisvorhaut darunter eine hervorstehende Klitoris. Um ein ästhetisches Gesamtbild zu erreichen, kann die gesamte Klitoris ein kleines Stück weiter nach unten verlegt werden.

Auch bei dieser Schnitttechnik wird nicht an der Klitoris selbst geschnitten, sondern nur am Gewebe, sodass die Berührungsempfindlichkeit erhalten bleibt und zudem ein harmonisches Ganzes entsteht.

Außerdem rückt bei diesem Verfahren die Klitoris näher an den Vaginaleingang, sodass es zusätzlich zu einer verstärkten Stimulation während des Geschlechtsverkehrs kommen kann.

Wir erreichen durch dieses Operationsverfahren ein rundum schönes Gesamtbild.

 

Verhalten vor einer operativen Schamlippenverkleinerung

• Bitte nehmen Sie eine Woche vor Ihrer Operation keine Medikamente mehr ein, die Ihre Blutgerinnung beeinträchtigen (z.B. Aspirin, Thomapyrin, Marcumar).
• Einen eventuellen Zigarettenkonsum sollten Sie zwei Wochen vor und drei Wochen nach Ihrer Operation komplett pausieren.
• Verzichten Sie ca. ein bis zwei Wochen vor der OP auf Alkohol.

 

Verhalten nach einer operativen Schamlippenverkleinerung

• Ruhen Sie sich nach der Schamlippenverkleinerung einige Wochen aus.
• Sie sollten in den ersten vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff auf Sport, vor allem Reiten und Radfahren, Geschlechtsverkehr sowie schwere körperliche Aktivitäten verzichten.
• Verzichten Sie in den ersten zwei bis drei Wochen auf Schwimmen, Saunagänge sowie Gänge auf die Sonnenbank.
• Da Sie nach dem Eingriff nicht lange in Ihrem alltäglichen Leben eingeschränkt sein werden, können Sie je nach beruflicher Tätigkeit bereits nach einer Woche wieder Ihre Arbeit aufnehmen.
• Nach der Entlassung sollten Sie vermehrt liegen; regelmäßiges Aufstehen in Verbindung mit dem Laufen von kurzen Strecken ist zu empfehlen.
• Vermeiden Sie es zu lange mit geschlossenen Beinen zu sitzen.
• Wir empfehlen Ihnen die ersten zwei Wochen nach der Operation einen Sitzring zu verwenden, um die Wunde nicht zu belasten.
• Für eine optimale Heilung sollten Sie zwei bis drei Wochen nach der Operation eine Kompresse zwischen die Schamlippen legen, damit diese sich nicht berühren.
• In den ersten zwei bis drei Wochen nach der Operation sollten Sie Damenbinden in gut sitzenden Unterhosen verwenden; auf Tampons sowie enge Unterwäsche sollte verzichtet werden.
• Kühlen Sie die Schamlippen in den ersten 48-72 Stunden mit Kühlpads aus dem Kühlschrank.
• Wir empfehlen Ihnen an den Tagen nach der Operation morgens und abends ein Sitzbad, für drei bis fünf Minuten, in lauwarmer Kamillelösung durchzuführen. Dies unterstützt den Heilungsprozess und beugt Infektionen vor.
• Schon am Tag nach der Operation dürfen Sie duschen. Bitte achten Sie darauf, keine Seife und auch keine spezielle Reinigung für den Intimbereich zu verwenden. Im Intimbereich ist die Reinigung mit klarem Leitungswasser ausreichend, vermeiden Sie bitte die Duschbrause direkt auf die Wunde zu halten.
• Nach 1-2 Tagen können Sie die Schamlippen dünn mit KELO-COTE®, Scarban® oder Bepanthen® und/oder Vagisan® eincremen.
• Nach zwei Wochen sollten Sie die Schamlippen über ihre gesamte Länge zwei bis dreimal täglich über einen Zeitraum von 4 Wochen zwischen Daumen und Zeigefinger drücken. Damit erreichen Sie ein rascheres Abklingen der Schwellung. Sie sollten allerdings nicht reiben oder massieren.
• Falls Sie Entzündungszeichen bemerken (Rötung, Schmerzzunahme, Schwellung, Fieber), kontaktieren Sie mich bitte sofort. Wir sind rund um die Uhr für Sie erreichbar! Tel 0441/922700
• Eine Nachkontrolle erfolgt im Normalfall ein bis zwei Wochen nach der Operation. Einen Termin vereinbaren wir mit Ihnen in der Praxis am Operationstag.
• Die Fäden sind selbstauflösend und brauchen somit nicht gezogen zu werden. 
• Bitte denken Sie daran, dass das Endergebnis erst ca. 3 - 6 Monaten nach der Operation abschließend zu beurteilen ist. Lassen Sie sich also nicht von anfänglichen Schmerzen oder Schwellungen, blauen Flecken sowie Asymmetrien irritieren.